Die Bell Baronets sind ein Trio bestehend aus dem Gitarristen und Sänger Silvan Gerhard, dem Bassisten Michael Kühni, der immer mal wieder die zweite Stimme singt, und dem Schlagzeuger Claudius Ammann. Sie kommen aus Zofingen (AG) und sind Kritikern bereits vermehrt aufgefallen. Nach vielen Konzerten und Aufnahmen haben die Bell Baronets mittlerweile schon Erfahrung im Business. Sie spielen Rock, Blues und Indie und lassen sich von Led Zeppelin, The Doors und Jimmy Hendrix beeinflussen.
Es war ein schwüler Nachmittag und die Sonne brannte vom Himmel, als meine Kollegin und ich unser Tuch auf der Wiese vor der Bühne ausbreiteten. Um vier sollten die Bell Baronets spielen und es waren sehr wenige Leute da (um diese Zeit verständlich), was für uns einerseits toll war, da wir, auch am Boden sitzend, die Bühne gut im Blick hatten, andererseits aber auch schade, da mit weniger Leuten an einem Konzert die Stimmung meist nicht so toll wird, wie sie mit mehreren werden könnte.
Mit ein bisschen Verspätung kamen die Bell Baronets auf die Bühne und als dann der Bass aus den Boxen wummerte, der Beat einem ins Herz fuhr und verzerrte Gitarrenklänge über das Gelände dröhnten, kamen immer mehr Zuschauer zwischen den Ständen hervor. Die Stimmung schlug vom schwülen Sommernachmittag in drückende Hitze um. Herumstehende fingen an, sich mit der Musik zu bewegen und ein kleiner Junge schien alle Gitarrensoli mitzuspielen. Dazu kamen auch noch Wolken, die immer wieder Schatten über die Tanzenden laufen liessen. Die Bell Baronets gingen immer wieder aufs Publikum ein, sie hatten eine super Bühnenpräsenz und man merkte ihnen an, dass die Bühne für sie kein Neuland mehr war. Mitklatschen und -singen, war gefordert und man fühlte sich als Zuschauer in die Musik einbezogen, auch wenn man eigentlich nur zuhörte.
Noch dazu war das Programm überraschend abwechslungsreich. Ein Song zum Mitsingen kam nach einem besonders aufwühlenden und einmal gingen die drei sogar von der Bühne herunter um dem Publikum einen eher ruhigen Song ohne Verstärkung ganz nahe zu bringen. Dabei wurde ohne Mikrofon gesungen, der Schlagzeuger hatte eine kleine Rassel in der Hand und die Boxen blieben stumm. Man musste ganz genau hinhören um die Musik zu verstehen, was, wenn man es mit dem restlichen Konzert verglich, eine Herausforderung war, da die Lautstärke vorher und nachher einige Dezibel lauter war. Während des ganzen Konzertes wechselten sich die zum Teil extremen Verzerrungen mit Klarheit und aufdringliche Beats mit defensiveren ab und es ergab sich eine perfekte Mischung aus Zurücklehnen und angestrengtem Zuhören. Es gab während des ganzen Konzerts keinen Moment, an dem ich lieber an einem anderen Konzert gewesen wäre, ich hätte den Bell Baronets noch viel länger zuhören können.
Die drei Jungs kamen sehr sympathisch rüber und machten nach ihrem Konzert auch fleissig Werbung für ihr erstes Album „The strong one“. Sie hielten mit jedem Zuhörer, der vorbeikam, ein kleines Schwätzchen und unterschrieben mit viel Sorgfalt die verkauften Artikel. Es gab gratis Kleber und man konnte CD’s, EP’s und T-Shirts kaufen. Ich ging mit guter Laune und einer neuen CD nach Hause.
Hier noch zwei Songs von den Bell Baronets, die die Bandbreite der von ihnen gespielten Musik wiederspiegeln:
Wenn du noch mehr über die Bell Baronets wissen möchtest, ihr Album kaufen oder an eines ihrer nächsten Konzerte gehen möchtest, kannst du hier auf ihre Homepage oder die Facebookseite gehen:
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Luana Schoch, 26.6.17
