Zur Band:
Im Vergleich zu vielen anderen berühmten Rockbands sind die Dead Daisies eine relativ junge Band. Sie wurden erst 2012 vom jetzigen Gitarristen gegründet. Die Band ist aus amerikanischen und australischen Musikern zusammengestellt, welche alle schon vorher Karriere gemacht hatten. Es gab daher immer wieder Wechsel der Bandzusammenstellung, weil die einzelnen Mitglieder, mit ihren alten Bands, wieder auf Touren gingen (wie z.B. Dizzy Reed, welcher 2017 mit Guns ’n‘ Roses auf Tour ging.)
The Show begins:
Ursprünglich wollte ich die Band Haïr Drÿer sehen, welche ich vor einiger Zeit per Zufall entdeckt, und mich mit den Bandmitgliedern anfreundet hatte. Durch sie bekam ich ein gratis VIP Ticket zu einem Konzert, an welchem sie als Vorband auftraten.
Anfangs war das Dynamo nur knapp bis zur Hälfte gefüllt, als jedoch dann um 21.30 Uhr „The Dead Daisies“ auftraten hatte sich eine riesige Menschenmenge in die Konzerthalle gezwängt. Das erste was mir auffiel, war dass mein Freund und ich mit Abstand die Jüngsten am Konzert waren. Alle anderen Zuschauer waren zwischen 40 bis 60 jährige, was mich nicht weiter störte, bis wir uns regelrecht durch die Menge kämpfen mussten, um an unsere Taschen zu kommen, weil sie sich weigerten, uns jungen Platz zu geben – Ja, wir wurden sogar angepöbelt und beschimpft, nur weil wir einen Rucksack holen wollten. Obwohl ich noch nie ein so unfreundliches Publikum erlebt hatte, nahm ich mir vor, mir das Konzert nicht von der Menge verderben zu lassen . Mein Freund und ich entschieden uns, das Konzert vom Fumoir aus zu geniessen, da sich die Leute bis nach hinten zur Treppe angesiedelt hatten.
Als die Dead Daisies die Bühne betraten tobte die Menge. Ich musste mir beim Anblick dieser 50 jährigen Rocker Chicks ein Lachen verkneifen. Sie sahen aus, als würden sie gleich auf die Bühne stürmen, wie die teenage-Fangirls an einem Justin Bieber Konzert. Offensichtlich genoss die Band doch einiges an Bekanntheit, was sich durch die doch beträchtliche Zuschauerzahl abzeichnete, und dadurch, dass fast jeder im Saal, die Lyrics jedes Liedes auswendig konnten. Die Bühnenpräsenz war meiner Meinung nach sehr gelungen, da die Band sich mühe gab mit der Menge zu interagieren. Die Licht und Rauchshow fand ich zu gewissen Teilen zu übertrieben, aber die Leute störte es nicht im geringsten. Die Stimmung im Saal war belebt. Man hatte das Bedürfnis sich zu Bewegen. Ich dachte das Konzert würde ein voller Erfolg werden, bis das 4. Lied kam; Es hatte ein cooles Intro, und dann ging es extrem Monoton weiter, und wiederholte sich obendrauf noch ungefähr 20 mal.
Ich sagte mir, dass das nächste sicherlich wieder besser werden würde, wurde jedoch zutiefst enttäuscht. Diese für mich unbekannte Band hat mich anfangs extrem überrascht, jedoch dann all meine Hoffnungen auf ein tolles Konzert zerstört, denn vom 4. Stück an war jedes folgende Lied immer wieder vom gleichen, uninteressanten und sich wiederholendem Rhythmusmuster und Melodiemuster geprägt.
Meet and Greet:

Als das Konzert endlich vorüber war, wollte ich nur noch nach Hause, blieb aber meines Freundes wegen doch noch für das Meet and Greet. Wir mussten uns zuerst ungefähr 15 Minuten gedulden, bis wir zur Band geführt wurden. Ich fand es sehr Bizarr, dass fast alle, welche an das Meet and Greet gingen, Frauen waren, welche die Bandmitglieder so ansprachen, als seien sie schon Jahrelang befreundet, obwohl es offensichtlich war, dass sie die Bandmitglieder höchstens zum 2. Mal in ihrem Leben aus einer solchen Nähe erlebt hatten. Die Bandmitglieder sprachen gekünstelt charmant mit den Fans, und mir wurde sehr schnell bewusst, dass alle bis auf den Leadgitarristen auf Koks waren. Ich fragte mich, da ich schon von sehr vielen Rock ’n‘ Roll und Hardrock Band gehört hatte, dass die Bandmitglieder oft unter Drogenproblemen litten, wie die Mitglieder der ganz grossen Namen davon wegkommen konnten, und was für Auswirkungen dies auf ihre Karriere hatte. Andererseits könnte dies auch die Erklärung sein, weshalb diese Musiker in einer eher kleineren Band spielten.
Fazit:
Obwohl ich die Dead Daisies enttäuschend fand, muss ich gestehen, dass ich den Abend doch positiv in Erinnerung habe. Die ersten paar Stücke waren Tontechnisch und unter den Instrumenten gut abgestimmt, und passten gut mit dem Licht zusammen. Auch die technischen Kenntnisse der Musiker (obwohl, wie sich herausstellte, sie nur noch halb anwesend waren) relativ gut waren. Auch muss ich schweren Herzens das Publikum bei einem Punkt loben: Während des ganzen Konzertes habe ich nie mehr als 3 Handy’s aufblitzen sehen.
Schliesslich würde ich das Konzert trotzdem keinem weiterempfehlen, der die Band nicht schon kennt und mag. Jedoch ist dies auf jeden Fall nur meine persönliche Meinung, denn es muss einen Grund geben, dass die Dead Daisies doch auch eine anschaubare Fanbase haben.
Quellenangabe: http://thedeaddaisies.com/
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Dead_Daisies
Julius S. Blom (Klasse 2eM) Konzert: 06.06.17