Die Hebbe Sisters, ein Familienact, der am 21. April in der Commihalle in Zürich auftrat, stellte einen herrlichen Musikabend und lebendige Aufführungen zur Verfügung. Von der süßen Eröffnungsnummer bis zum musikalischen Höhepunkt am Schluss, gab der Abend keine Enttäuschungen. Emelie, Josefine und Maria (26, 22 und 20), geboren und aufgewachsen in Värmland, Schweden, sind die drei Frauen, die The Hebbe Sisters ausmachen. Sie wurden mit einem beeindruckenden Hintergrund in der Musikpädagogik erzogen und haben mehrere verschiedene Musik- und Performance-Schulen wie Base23 – Stockholm Dance Academy und Ingesund College of Music besucht. Sie haben auch in mehreren Städten in Schweden inklusive der Hauptstadt, Stockholm gesungen. Sie haben mehrere CDs veröffentlicht und haben es auch geschafft, in das Halbfinale in der schwedischen Talent-Show Talang im Jahr 2009 zu kommen.

Als man in die Commihalle eintrat, gab es ein beeindruckendes Buffet und eine tolle Atmosphäre unter den Leuten im Saal. Das Konzert fand, während die Zuschauer das Abendessen einnahmen, statt. Trotz den ursprünglichen  Restaurantgeräuschen, beruhigte sich das Lokal sofort, als die Schwestern anfingen zu singen. Die 300 bezahlenden Gäste konnten bald erleben, wie diese einfache Abendessen-Unterhaltung, sich zu einem genussvollen Konzert entwickeln würde. Ein Konzert bestehend aus harmonische Stimmen, Lachen und Gänsehaut. Das war ein Konzert, das für immer in meinen Erinnerungen bleiben wird.

Die drei Frauen blieben während der ganzen Aufführung als eine Einheit und verschmolzen ihre Harmonien außergewöhnlich gut. Ihr allgemeiner Stil bestand aus Swing-Nummern wie „It Don’t Mean A Thing“ von Duke Ellington oder „I Got Rhythm“ von den Puppini Sisters. Diese peppigen Nummern brachten das Publikum zu lächeln und mitzuklatschen. Die schnelleren Songs waren gefolgt von schönen, langsamen Balladen, bei denen man einfach Gänsehaut hatte. “La Vie En Rose” war ein Publikumsfavorit. Bei jedem Song tanzten und lachten die Schwestern und sie waren perfekt synchronisiert mit einander. Man konnte sehen, dass die Frauen sowohl im Tanzen als auch im Singen sehr hart trainiert hatten. Sie sangen auch schwierige Solonummern, die ihre schönen individuellen Stimmen zeigten. Alle drei Schwestern waren gleich gut.

Die unwiderstehlichsten Nummern waren die, die großen Humor zeigten. Die Schwestern erreichten dies, indem sie mit Selbstironie sangen und indem sie die Fähigkeit zeigten, dass sie über sich selbst lachen konnten. Sie interagierten auch viel mit dem Publikum und brachten einige Zuschauer auf die Bühne. Ein besonderer Favorit war die Aufführung von dem Song „Mr. Sandman „, den sie für einen Publikumsmitglied sangen, da er seinen Geburtstag hatte. Die Schwestern spielten auf der Bühne herum und es war ein Vergnügen zu zuschauen.

Einer der stärksten Aspekte der Show war, dass die beiden Musiker, die die Frauen begleiteten, ihre Eltern sind. Sie heissen Ulrika Hebbe und Lars-Inge Bjärlestam. Ulrika ist eine professionelle Pianistin, die mit Orchestern auf verschiedenen Weltbühnen teilgenommen hat, und ihr Mann ist auch ein Weltklasse-Cellist. Sie bilden das berühmte Musikduo Duo Sentire. Ihr Engagement am Konzert erhöhte den professionellen Standard. Es gab eindeutig eine gute Familienverträglichkeit, die während der Aufführung konsequent gezeigt wurde. Es war unglaublich charmant zu sehen, wie sie miteinander zusammenarbeiteten.

Die Ästhetik, die sie an diesem Abend zeigten, war aus den 1950er Jahre. Die Schönheit der Outfits halfen auch bei der Konzertstimmung bei. Die Mädchen hatten Polka-punktierte Kleider in verschieden Farben und zeigten auch stolz ihre elegante Frisuren. Sie spielten auch mit lustigen Requisiten wie Hüte und Federboas. Im zweiten Akt hatten sie die Outfits geändert und weckten das Publikum mit ihren Schönheiten immer wieder.

Als kreatives Finale luden die Hebbe Sisters die Zuschauer ein, um den Lindyhop mit ihnen auf der Bühne zu tanzen. Das war eine lustige und energische Art, einen wunderschönen Abend zu beenden. Mit einer beeindruckenden Präsenz und Klanggenauigkeit, strahlten die Mädchen mühelos durch das Konzert und schafften eine wunderschöne Atmosphäre.

von Scarlett Victoria, 26.06.2017