The String, Mundwerk Biotop, 19.5.2018

Der Anlass beginnt langsam. Zuerst tritt eine mir unbekannte Rock Gruppe auf, dann eine Heavy Metall Band und nach jedem Auftritt leert sich der Raum und füllt sich danach wieder mit einem beinahe komplett neuem Publikum. Mal wird lauthals mitgegrölt und mal im Rhythmus mitgeschwankt. An diesem Abend ist für jeden Musikgeschmack etwas dabei und dementsprechend variiert auch die Art Zuschauer von Auftritt zu Auftritt. Ich selbst bin nur für eine Gruppe gekommen, bin aber froh, nicht nur ihr Auftritt gesehen zu haben. Obwohl mir nicht alle Musik gleich gut gefällt, kann ich den Anlass geniessen.

Eingeladen wurde ich von einer guten Freundin, die selbst die Schwester eines Mitgliedes der Band ‚The String‘ ist. Die Location ‚Mundwerk Kulturbiotop‘ ist nicht besonders gross, wir sitzen an der Bar und je nach Anzahl Zuschauer pressen sich schwitzende Rücken an uns, oder aber wir haben freie Sicht auf die Bühne. Es riecht nach verbrauchter Luft und Schweiss.

Als es dann endlich so weit ist und ‚The String‘ nach und nach auf die Bühne kommen, baut sich eine gewisse Spannung in mir auf. Auch wenn ich die Gruppe nicht besonders gut kenne, spüre ich eine Nervosität, die sie selber nicht im geringsten ausstrahlen. Die Band wirkt, zumindest visuell, wild zusammengewürfelt: ein Gitarrist trägt eine Melone, der Bassist eine 80ies Brille und während der andere Gitarrist und der Drummer relativ unauffällig daherkommen, trägt der Sänger ein Outfit, das mich im ersten Moment an ein Schlafanzug erinnert. Gelassen finden alle fünf ihren Platz und einzelne Töne des Basses und der Gitarre ertönen bevor sie gemeinsam einen Song anstimmen. Die raue Stimme des Sängers füllt den Raum und sofort beginnen die Leute zu tanzen. Vor mir stehen zwei Männer in Lederjacken und als sich der eine zum andern dreht und lautstark verkündet, es sei ‚halt doch huere geile Sound‘, kann ich mich dem nur anschliessen. Obwohl ich nur jedes zehnte Wort verstehe, das gesungen wird, ist die Stimme nicht wegzudenken. Es scheint mehr um die Art wie gesungen wird zu gehen, als um das, was gesungen wird. Mitten im ersten Song knöpft der Sänger sein Hemd auf und beschert uns damit Sicht auf seine nackte Brust, er geniesst die Aufmerksamkeit die ihm die Zuschauer schenken. Im Verlauf ihres Auftrittes heizt sich das Publikum auf und nach jedem Song gibt es einen Applaus. Gegen den Schluss bestätigt der Mann in der Lederjacke vor mir meinen Verdacht, als er der Frau neben ihm stolz sagt, einer von ihnen sei sein Sohn. Ich musste damals ein wenig schmunzeln, habe aber leider bis heute nicht herausgefunden, wessen Vater er ist. Zu schnell ist der Auftritt wieder vorbei und der Applaus fällt nicht spärlich aus. Zufrieden blicken sie von der Bühne aus ins Publikum und bedanken sich bei uns.

Während dem Konzert bestand eine wunderbare Gruppendynamik zwischen den Mitgliedern und die Leidenschaft für Musik war spürbar. Ihre Songs hatten stets Ohrwurmpotenzial und der Auftritt ist mir heute in guter Erinnerung geblieben. Auch hier waren es wie bei jedem Konzert, das ich bisher besucht habe, die kleinen Dinge, die mir besonders gut geblieben sind und die jedes Konzert einzigartig machen: wie die Väter stolz mitgesungen haben, die ausgefallenen Kleider der Bandmitglieder oder die Bierdose, die griffbereit vor den Füssen des einen Gitarristen stand. Alles in allem war es ein äusserst gelungener Auftritt und ich kann die Band nur weiterempfehlen. Die Songtexte könnten noch ausgearbeitet werden, doch in Anbetracht des Alters der Band sind auch die Texte bereits von hoher Qualität.

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The String ist eine, noch eher unbekannte schweizer Band, die anfangs nur aus dem Sänger Simon Fuhrer und dem Gitarristen Lenard Hering bestand. Zusammen haben sie im Januar 2016 ihr erstes Lied ‚poor consideration‘ veröffentlicht. Im Oktober 2017 stiess dann der zweite Gitarrist Samy Meier und nach ihm Mick Arbenz der Bassist dazu. Nur 5 Wochen vor ihrem ersten Konzert kam dann auch der Drummer Yanik Wettstein dazu. Ihre meisten Lieder sind Alternative Rock, jedoch können oder wollen sie selber ihren Musikstil nicht richtig beschreiben vielleicht auch um sich noch in jede Richtung bewegen zu können. Ihr Ziel ist, möglichst viele verschiedene Musikgeschmäcker ansprechen zu können. Finden kann man sie auf Facebook unter @thestringzurich und ihre Lieder auf SoundCloud unter ‚The String‘.