Roger Waters, Hallenstadion Zürich, 28.05.2018

Eine Menschenmenge nähert sich dem Hallenstadion. Alle mit einem Pink Floyd T shirt. Alle gespannt auf Roger Waters Auftreten. Der weltberühmte Bassist von Pink Floyd macht zum letzten Mal eine Tour, da musste ich einfach die Gelegenheit ergreifen ,trotz des hohen Preises. Ich näherte mich der Schlange vor dem Eingang. Nach dem Security-check sofort rein in die Halle. Ich bekam immer mehr Gänsehaut und wartete bis er endlich kam, doch es vergingen noch weitere 20 Minuten warten. Plötzlich hörte Ich das Geschreie von Breathe, welches in eine wunderschöne Melodie übergeht und sofort kamen meine Glücksgefühle. Die lap steel Gitarre, die diese weichen Töne von sich her gibt, die lead Gitarre mit ihren Akkorden und dann das Schlagzeug, welches den Rhythmus angibt. Für mich ging ein Traum in Erfüllung. Mit jedem weiterem Lied, welches er spielte, versetzte man sich in eine Welt, die völlig abseits der Realität ist. Ich hätte nie gedacht, dass Musik jemanden so bewegen kann, besonders psychedelic rock. Die Videos, die im Hintergrund an die Leinwand projeziert wurden, verstärkten dieses Gefühl. Ab und zu fand ich es sogar fast schon zu impulsiv. Bspw. Bei Welcome to the machine war das Zusammenspiel von Musik und Bild sehr faszinierend, aber doch teilweise sehr abstrakt. 

Danach gab es eine kurze Pause, wodurch man wieder in die Realität „zurückkam“, welches ein sehr angenehmes Gefühl war. Endlich mal wieder frische Luft, die ganzen Geschehen und Emotionen verdauen, Die Bilder und Videos einwirken lassen und sich wiederum auf den zweiten Teil vorbereiten. Wieder rein in die Halle, auf den Sitzplatz und sofort fängt wieder an. Dieses Mal aber ein Lied vom Animals Album, nämlich Pigs. Dieses Meisterwerk von Roger Waters lehnt sich textinhaltlich an George Orwells Roman „Farm der Tiere“. Farm der Tiere beschreibt die Unterdrückung der Tiere vom Menschen. Roger Waters hat dies auf die Menschen übertragen und etwas uminterpretiert. Pigs repräsentiert diejenigen Menschen, die in der sozialen Gesellschaft am höchsten stehen und Mahnt, sowie Wohlstand haben. Als herrschende Klasse missbrauchen sie in moralischer wie auch wirtschaftlichen Hinsicht die Interessen politischer Gemeinschaften und legen sich die Regeln selbstgefällig und beliebig aus. Als Roger Waters dieses Lied im Hallenstadion spielte kamen Darstellungen von sehr bekannten, jedoch kritischen Politikern wie Donald Trump oder Erdogan. Es wurden Illustrationen und Zitate dargestellt. Während dem flog ein riesiges Schwein, auf dem „stay human“ stand, durch das Stadion. Ich fand es sehr gut, dass Roger Waters sich für Politik einsetzt und dies auch mit Musik kombiniert in seinen Texten. Alle seine Songs aus dem Album Animals sind Protestsongs, was ich zuvor nie wahrgenommen hatte. Erst durch die Verbindung mit der ganzen Show wurde dies mir klar. Das mir das klar wurde ist genau Roger Waters Ziel und das hat er auch erreicht

Zu Roger Waters:

Roger Waters wurde 1943 geboren in Great Bookham, eine Kleinstadt südlich von London. Sein Vater fiel 1944 im Krieg, welches zu einer grossen Belastung für Roger Waters sein ganzes Leben über wurde. Seine Kindheit und den Krieg hat er oft in seinen Songs thematisiert. Schon früh spielte er als Gitarrist in einer Band names Sigma 6 mit Nick Mason und Richard Wright. Diese Band entwickelte sich mit David Gilmour  und Süd Barrett zu Pink Floyd. Durch den Weggang des Hauptkomponisten und Frontmann Süd Barrett wurde er zum musikalischen Kopf der Gruppe. Am stärksten hatte er seine persönlichen Züge bei den Alben Animals, The wall und The Final Cut. Nach seinem Ausstieg 1985 aus der Band führte er weiter als Solomusiker. Bis heute hat er immer wieder Tourneen bei dem er einerseits Pink Floyd Lieder spielt, sowie seine eigenen Songs. Er ist eine sehr kontroverse Person durch sein politisches Engagement und kritischer Äußerungen gegenüber dem Israel-Palästina Konflikt, bekannten Politikern wie Trump, Erdogan und anderen politischen Motiven.

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Links zum seinem Auftritt im Hallenstadion:

https://www.tagesanzeiger.ch/kultur/pop-und-jazz/Grosse-Musik-von-Roger-Waters-im-Hallenstadion/story/23120796

https://www.nzz.ch/feuilleton/roger-waters-fuerchtet-keine-autoritaeten-sie-inspirieren-ihn-zu-musikalischem-furor-ld.1389665

Friedrich Keutner, 2fm

21.06.2018

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