Don Quixote. Ein Ritter der Abenteuer bestreitet wo es eigentlich garkeine gibt. Kämpfe gegen Windmühlen, Bauermädchen die zu Königinnen werden und feindliche Armeen aus Hammelherden. Und doch gilt das Werk als eines der „besten Romane der Welt“ Es sind die meisterlich miteinander verknüpften Erzählebenden und die zwischen den Zeilen vermittelte Weistheit die den Leser in seinen Bann ziehen.
Das Werk ist eine Parodie auf die im Mittelalter äußerst beliebten Ritterromane. Die Hauptfigur, Don Quixote, „Der Ritter von der traurigen Gestalt“, ist ein Idealist, welcher mit der Realität in Konflikt gerät und schließlich daran scheitert. Geschrieben hat den Roman Miguel de Cervantes. Er war ein spanischer Schriftsteller, welcher im 16. Jahrhundert lebte. Er gilt als Nationaldichter und einer der grössten Autoren seiner Zeit.
Richard Strauss komponierte das Werk für Solocello und Solobratsche 1897 in München. Die Uhraufführung fand am 8. März 1898 statt. Und dieses Meisterwerk wurde am 7. Juni 2018 vom Tonhallen Orchester Zürich unter der Leitung von Lionel Bringuir aufgeführt. Viola und Violinencello wurden besetzt von Michel Rouilly und Thomas Grossenbach.

Um 12:15 sassen wir alle geapannt und voller Vorfeude auf unseren Plätzen. Plötzlich erhebt sich das Orchster und es erscheinen Solisten und Dirigent. Der Saal ist gut gefüllt, es dauert also eine kurzen Moment bis Stille eingekehrt ist. Als die ersten Töne der Flöten erklingen realisierne auch die letzten im Saal, dass das Konzert nun begonnen hat. Und sofort wird man in die Zeit der Heldinnen und Helden versetzt. Man fühlt, sieht und hört die Freude der Musikerinnen und Musiker, wie sie mit voller Leidenschaft spielen. In den verschiedensten Variationen wir das Motiv von Instrument zu Instrument weitergegeben. Und es ist eindeutig das hier eine Heldengeschichte erzählt wird. Nach gut 5 Minuten erklingen zum ersten Mal die Seiten des Solocellos. Die zusammensetzung der Töne und die Präzision mit der die Töne erklingen, erzeugen das Bild eines Helden der ohne Furcht seine Kämpfe bestreitet. Und diese garndiosen Bilder welche Strauss mit seiner Komposition erzeugt, ziehen sich durch das ganze Konzert. Wobei man natürlich nicht vergessen darf, dass wir dieses tolle Erlebnis vorallem den Musikern zu verdanken haben.
Die Töne, welches das Cello erklingen lässt sind mit unglaublich viel Leidenschaft erzeugt worden. Das Verständnis und die Liebe für das Instrument sind unverkennbar. Doch nicht nur beim Cello ist diese Leidenschaft zu spüren. Auch Bratschist Michel Rouilly beherrscht sein Istrument einwandfrei. Was dazu führt dass die Sprünge zwischen den beiden Solisten noch spannender und gekonnter erklingen. Und auch die Interpretation des Stückes ist gelungen. Die Stimmungwechsel sind toll inszieniert und ersichtlich. Die Motivwahl Strausses ist pfiffig und raffiniert. Auch nach dem Konzert schwirrt einem die Tonabfolge und Verkörperung des Ritters Don Quixote im Kopf umher. Schade am ganzen Konzert ist jedoch, dass die Streicher, vorallem die Solisten mit Bläser Begleitung recht schwach wirken. Die Töne, welche aus Trompeten, Hörner und Posaunen, Oboen, Klarinetten und Flöten erklingen, scheinen manchmal fasst zu viel zu sein. Und obwohl die Streicher Ihre Bögen mit voller Kraft und stärkstem Vibrato über die Seiten fliegen lassen, kommen sie gegen die Wand aus Metall und Holz hinter sich nicht immer so wie gewollt an.
Nach einer guten Stunde hallen die letzten Töne im Saal nach. Das Publikum erhebt sich mit tosendem Applaus. Orcherster, Solisten und Dirigent verbeugen sich. Nach einigen Minuten ist die Bühne leer und wir verlassen mit tollen Erfahrungen und einem gelungenen Konzert den Saal.

-Helena Lau, 2fm, 22.6.2018