ScHoolboy Q

Schoolboy Q – Zürich, Komplex 457

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 Schoolboy Q als Person und Künstler

Schoolboy Q, eigentlich Quincy Matthew Hanley, ist ein amerikanischer Rapper der in South Los Angeles aufwuchs. Seinen Spitz- sowie auch Künstlername Schoolboy Q, verdankt er seinen einst guten schulischen Leistungen, bevor er mit zwölf Jahren Mitglied einer Gang wurde und das Interesse verlor. Das Q im Namen ist eine Abkürzung für Quincy. Er dealte damals auf den Strassen und kam 2007 dann auch ins Gefängnis. 2008 veröffentlichte er sein erstes Mixtape, woraufhin er von Anthony Tiffith als Rapper entdeckt wurde. Tiffith ist Chef des Independent-Labels Top Dawg Entertainment, wo auch Kendrick Lamar unter Vertrag steht. Nach einer einjährigen Zusammenarbeit gründeten sie die Hip-Hop-Gruppe Black Hippy. 2014 erschien sein bisher erfolgreichstes Album Oxymoron, welches Platz 1 der Billboardcharts erreichte. Einige Jahre später erschien dann auch sein momentan neustes Album Blank Face LP, auf dessen Albumtour er auch nach Zürich kam.

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Wie ich zum Konzert kam…

Schoolboy Q kannte ich noch nicht sehr lange, besser gesagt eigentlich gar nicht. Ich lernte ihn durch eine gute Freundin kennen, die mir unbedingt ein neues Lied zeigen musste. Ich fand es auf Anhieb der Hammer und lud mir gleich das ganze Album herunter. Es wurde fast schon mein persönlicher Begleiter, da es immer im Ohr eingestöpselt wurde wenn ich das Haus oder die Schule verliess. Als ich dann erfuhr, dass er auf Zürich kommen würde, wusste ich dass ich um jeden Preis auch dort sein muss. Es wurde also nicht lange gezimperlt und sofort gekauft. Ich freute mich riesig auf das Konzert als Erlebnis und einen tollen Abend mit meinen Freunden.

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Das Konzert

Es ist schwer diesen Abend in Worte zu fassen. Es war so viel auf einmal, dass ich garnicht genau weiss wo anfangen. Beginnen wir doch einfach mal am Anfang. Wir hätten uns theoretisch um 18:00 Uhr getroffen, ich hatte mich aber verspätet. Das Konzert würde zwar erst um 21:15 Uhr beginnen, aber man bedenke die riesige Schlange vor dem Eingang. Und überhaupt, ich will doch einen guten Platz haben und nicht hinten stehen müssen! Gerade zum anstehen vielleicht noch, es war dort schon ein Gedränge, aber da wusste ich noch nicht, dass es noch schlimmer werden würde. Alle wollten die ersten sein, alle wollten ihren Alkohol noch fertig trinken, da sie ihn nicht hinein nehmen dürfen, alle suchten in der Menge Irgendjemanden und rufen sich über die Köpfe hinweg zu. Ein grosses Durcheinander also. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnten wir dann endlich unsere Tickets zeigen und los ging es.

Wir haben es nicht ganz nach vorne geschafft, aber dennoch ein sehr guten Platz ergattert. Nach weiteren 15 Minuten beehrte uns die Vorband, eine Schweizer Hip-Hop Band namens JAS CRW (JAS Crew ausgesprochen). Ich kannte sie nicht und fand sie auch nur so mässig. Vielleicht lag es aber auch daran, dass das Publikum sich in eine schwankende Menge verwandelt hatte und alles mitriss was noch nicht schwankte. Anfangs noch witzig und harmlos, verwandelte sich mit der zeit in garnicht witzig und teilweise schmerzhaft, da jetzt auch noch diverse Moshpits alle zusammenquetschten. Wir kämpften uns bis zum Rand durch und verweilten dort, bis dann endlich Schoolboy Q auf die Bühne kam. Die Menge tobte. Er war der Held des Abends, unbestritten. Er sang Lieder aus dem neuen, sowie auch aus den alten Alben. Die alles was sich bewegen konnte, bewegte sich, alle die ihre Stimme noch hatten brüllten jedes Lied aus voller Kehle mit. Es war der absolute Hammer. Alle verfielen einer Art Trance und schwebten beinahe auf der fortlaufenden Vibration der Bässe. Ein absolutes Hochgefühl. Es machte beinahe süchtig. Alle waren nass vom Schweiss, aber man dachte garnicht an eine Pause. Die Menge war unerbittlich und so war auch Q, der ein Song nach dem anderen brachte und alle mit sich mitriss. Mittlerweile gab es mehrere Moshpits gleichzeitig, aber das war schon lange egal. Meine Freunde habe ich auch aus den Augen verloren, jedoch ist mir das garnicht gross aufgefallen, da ich so vertieft war in diesem berauschenden Moment. Mit geschlossenen Augen inmitten aller fühlte ich mich auf merkwürdige Weise geborgen und verstanden. Zwischen den Songs hiess es dann teilweise, „Y’all go down and stay down!“ und alle gingen in die Knie, bis der Beat dropte und und alle aufsprangen. Von solchen Momenten mache ich ein gutes Konzert abhängig, wenn der Künstler oder die Band das Publikum mit einbezieht. Dieses dynamische Gefühl der Verbundenheit aller, ist eines der schönsten und mitreissendsten Gefühlen überhaupt. Ein ganz einmaliger Moment war es auch, als einer der Fans in der vordersten Reihe ihm einen Joint auf die Bühne warf. Er nahm ihn freudig entgegen und zündete ihn sich sogleich an. Die Menge eskalierte.

Als es dann fertig war, waren die Gefühle gemischt. Zum einen froh nicht mehr weiter schwitzen zu müssen und zum anderen traurig und wehleidig das dieser schöne Abend zu Ende ist. Die Anstrengung, das Anstehen und das Mitsingen waren es wert und man hat Lust auf mehr davon.

 

 

 

 

Songbeispiele

Collard Greens (feat. Kendrik Lamar)

That Part (feat. Kanye West)

Blank Face

JAS CRW im Komplex 457 als Vorband

Quellenverzeichnis

https://de.wikipedia.org/wiki/Schoolboy_Q

Bilder aus dem Internet unter „Schoolboy Q Blank Face LP Tour“

Videos mit eigenem Handy am Konzert gefilmt

– Luna Shah 2fM, 22.06.2018 –

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