Schwanensee

 

Schwanensee

Musik von Pjotr Iljitsch Tschaikovsky (1840-1893)

Libretto von Modest Tschaikovski nach Wladimir Begitschew

Musikalische Leitung Pavel Baleff

Spieldauer 2 Std. 40 Min.

Meine Kritik bezieht sich auf das Ballett „Schwanensee“. Die Musik dazu hat der russische Komponist Pjotr IIjitsch Tschaikovsky komponiert. Es ist eines der berühmtesten Ballette und gehört zu den Standartrepertoires klassischer Ballettkompanien. „Schwanensee“ habe ich Konzert im Opernhaus Zürich im Rahmen der Festspiele Zürich gesehen. Leider durfte ich keine Videoaufnahmen machen, weil das verboten ist.

Libretto und Handlung:

Das Libretto, also der Text oder jetzt in diesem Fall die Szenarien für das Ballett, wurde ursprünglich von mehreren Personen geschrieben. Inzwischen wurde es schon mehrmals umgeschrieben und verändert, dadurch entstanden auch verschiedene Versionen mit unterschiedlichen Enden. Die Geschichte lässt sich anhand von berühmten Motiven zahlreicher Märchen nachweisen. Zum Beispiel die unglücklich verzauberte Prinzessin als Schwan, welche nur durch die Liebe eines Prinzen erlöst werden kann und ihre Stiefmutter, welche sie plagte bis sie an den See floh, der aus den Tränen ihres Grossvaters entstanden war. Die Geschichte handelt von einer Prinzessin, welche von einem bösen Zauberer in einen schönen Schwan verwandelt wurde. Nur die unendliche Liebe eines Prinzen kann diesen Zauber rückgängig machen.

Das Konzert

1.Akt

Zu Beginn spielte das Orchester bei geschlossenem Bühnenvorhang alleine während ungefähr vier Minuten. Während dieser Ouvertüre klingt die Musik mysteriös, dann ging der Vorhang auf und plötzlich änderte sich alles. Die Musik nahm einen festlichen Stil an. Die Tänzer erschienen auf der Bühne, sie befanden sich auf dem Schlosspark. In diesem ersten Akt geht es darum, dass der Prinz Siegfried vor seiner Krönung zum König steht. Er fürchtet sich aber, seine Freiheit zu verlieren und veranstaltet stattdessen ein Fest für seinen 21. Geburtstag. Seine Mutter ist empört und erinnert ihren Sohn daran, dass er sich am folgenden Tag eine Braut aussuchen muss. Siegfried hört ihr nicht richtig zu und als Schwäne über das Schloss fliegen, schlägt er seinen Freunden vor, auf die Jagd zu gehen.

Kommentar:

Den ganzen 1. Akt fand ich persönlich nicht sehr verständlich. Die Handlung zog sich in die Länge, und die Musik wurde teilweise zu schnell gespielt. Ich hatte den Eindruck, dass die Tänzer nicht ganz mitkamen. Mit jedem neuen Tanz wurden die wichtigsten Figuren dem Publikum vorgestellt. Dies fand ich überflüssig, weil man schon anhand der Ereignisse, welche sich auf der Bühne abspielten, erkennen konnte, wer welche Rolle spielt. Zudem wurde der Zuschauer nicht richtig in die Geschichte eingeführt. Obwohl ich die Geschichte kannte, habe ich gewisse Stellen nicht verstanden.

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Musik der Ouvertüre ( zuerst mysteriös, dann festlich )

2 Akt

Dieser Akt wird vom Orchester mit einem der berühmteste Themen der Musik eingeführt. Der ganze Akt spielt sich am Abend am See ab. Der Prinz und seine Freunde suchen nach den Schwänen. Plötzlich entdeckt Siegfried einen Schwan, der sich in ein schönes Mädchen verwandelt. Es ist die Prinzessin Odette. Die beiden kommunizieren mit Zeichensprache. Sie erklärt ihm, dass sie vom Baron Rotbart in einen Schwan verwandelt worden sei. Als Rotbart dann plötzlich auftaucht versucht der Prinz ihn zu töten, doch Odette greift ihn und erklärt ihm, dass sie nie erlöst werden kann, wenn der Zauberer stirbt.

Kommentar:

Mir hat sehr gefallen, wie Odette und Prinz Siegfried zusammen «geredet» haben. Ich konnte mir Dialoge vorstellen, die zum Tanz gepasst hätten. Auch hat das Orchester in diesen Szenen extrem gut und harmonisch gespielt. Es hat die Tanzszenen unterstützt. Zudem fand ich das Bühnenbild stimmig, es hat sehr zu Geschichte gepasst.

Dieser Akt ist zudem auch für «den Tanz der vier kleinen Schwäne» bekannt. Am Konzert wurde diese Szene zu schnell getanzt, auch die Musik wurde rasant gespielt. Die Stelle kam mir sehr gehetzt vor. Dadurch war alles nicht sehr leicht und elegant, wie es eigentlich von Schwänen hätte getanzt werden sollen.

Die vier kleinen Schwäne:

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3. Akt:

Beim 3. Akt begann die Musik erneut mit festlicher Stimmung. Es herrscht ein grosser Empfang auf dem Schlossplatz. Die Königsmutter stellt dem Prinz Siegfried sechs Prinzessinnen vor, aus denen er eine als seine Braut erwählen soll. Plötzlich kommt die Meldung, dass zwei ungeladene Gäste vor dem Tor stehen. Es sind der als Botschafter verkleidete Rotbart und seine Tochter Odile, die er in die Gestalt der Prinzessin verwandelt hat. Der Prinz lässt sich von diesem Zauber täuschen und glaubt, es sei die Schwanenprinzessin. Während Odile und der Prinz miteinander tanzen, zeigt sich eine Erscheinung von Odette, die den Prinzen anfleht, seinen Schwur zu halten. Der Prinz lässt sich aber von Siegfrieds Rotbarts Zauberkünsten ablenken. Völlig verblendet bittet Siegfried um Odiles Hand. Rotbart rät ihm, ihr seine Liebe zu schwören. In diesem Augenblick zeigt sich Odette im Fenster, doch es ist zu spät. Der Prinz hat einer anderen seine Worte gegeben. Voller Verzweiflung stürmt er weg, um nach Odette zu suchen.

Kommentar:

In diesem Teil hat mir besonders gut gefallen, wie man dem Publikum zeigte, dass es nicht die richtige Schwanenprinzessin ist. Es herrschte immer ein indirekter Kontakt zwischen der verkleideten Schwanenprinzessin und dem Botschafter. Anhand der Kostüme konnte man auch ahnen, dass etwas nicht ganz stimmt. Denn die Schwäne waren immer weiss gekleidet, auch Odette trug ein weisses Kostüm. Als aber die neue Odette am Fest auftauchte, trug sie ein dunkles Kleid. Im Nachhinein habe ich es sehr interessant gefunden, wie man dem Publikum eine Szene erzählen kann, ohne dabei einen Dialog führen zu müssen.

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4. Akt

Der letzte Akt spielt wieder am Ufer des Schwanensees. Odette kehrt völlig aufgewühlt zurück zu ihren Schwänen und will sich ertränken. Rotbart versucht, durch das Entfalten eines Sturmes den jungen König davon aufzuhalten, zur Prinzessin zurückzukehren, doch vergeblich. Siegfried findet die Prinzessin und bitte um Verzeihung, was sie auch tut. Doch es ist zu spät, der Schwur wurde gebrochen. Siegfried und Odette beschliessen, dass sie ohne einander nicht mehr leben und stattdessen sterben wollen.

Kommentar:

Als die beiden zusammen in den See gesprungen sind, um miteinander zu sterben wurde wieder das Thema vom Orchester gespielt. Jedoch spielten die Trompeten ihre Stimme in Dur und dazu noch sehr hoch. Das war eine Stelle die ich nicht mehr in Erinnerung hatte, und sie hat mich völlig schockiert. Ich fand es genial, weil es das Stück dadurch als nicht fertig erscheint. Im Gegenteil, es führt es weiter. Eigentlich sind die beiden Hauptpersonen gestorben, doch was die Trompeten am Schluss spielen, zeigt, dass der Zauber gebrochen wurde und sie in einer Welt ewiger Liebe für immer und ewig vereint weiterleben. Obwohl es also ein tragisches Ende darstellen soll, erzählen uns die Trompeten etwas anderes. Weiter hört man dann auch noch die Geigen welche eine leichte Begleitung weiterspielen.

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Stelle mit Trompeten und Geigen:

 Vergleich zur «normalen» Melodie:

 

 

Nicolas Gachot 22.06.18

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