2. September 2023

Zum ersten mal nach langer Zeit war Leslie Feist wieder in Zürich. Das Konzert fand in der Werft im Rahmen des Zürcher Theaterspektakels statt und gehörte zur Tour für ihr Album Multitudes. Sie überzeugte eineinhalb Stunden lang mit ihrem musikalischen Talent und ihrer Kreativität als Künstlerin. Ich ging mit meiner ganzen Familie an dieses Konzert und es war für jeden etwas dabei. Leslie Feists Musik lernte ich kennen, weil meine Mutter ihre Lieder im Chor gesungen hat. Erst dieses Jahr lernte ich Feists Lieder kennen, doch ich bekam sie von Anfang an nicht aus meinem Kopf.

Leslie Feists Musikstil

Leslie Feist ist eine Künstlerin. Sie schreibt nicht nur Musik und Texte sondern Gestaltet auch jedes Album so, als wäre es ein Kunstprojekt. Sie ist für ihre Vielseitigkeit im Bezug auf Musikgenres bekannt, doch allgemein kann man ihr Stil als Indie-Pop zusammenfassen. Oft spielt oder schreibt sie sanfte akustische Melodien. In ihrem Neuen Album Multitudes experimentiert sie oft damit die Bilder zu verdoppeln und diese Bilder nutzt sie auch am Konzert. Multitudes könnte auch eine Anspielung auf die Loopstation sein, die sie in vielen Liedern benutzt. Ein gutes Lied aus ihrem neuen Album ist der Song „In Lighting“ (https://www.youtube.com/watch?v=FqxOBxFRgHY) , mit dem das Album auch beginnt oder auch das Lied „Hiding out in the Open“ (https://www.youtube.com/watch?v=mmEzW7aS1dA). Die berühmtesten Lieder von Leslie Feist sind „1234“(https://www.youtube.com/watch?v=ABYnqp-bxvg) , „mushaboom“ (https://www.youtube.com/watch?v=cYF0qU5WSew) und „One Evening“ (https://www.youtube.com/watch?v=wBavrE3as4M).

Die wandelnde Kamera

Zu Beginn standen wir in dieser riesigen Halle und in der Mitte war eine kleine Bühne aufgebaut. An der einen Wand sah man eine riesige Projektion von ganz vielen Kabeln und wahrscheinlich einem Boden. Die Lichter gingen aus und die Projektion fing an sich zu bewegen. Man erkannte dass die Projektion eine Kamera war, die sich Backstage bewegte. Man sah Füsse und viele Kabel and dann kam Feist heraus. Die Projektion kam von ihrem Handy, das sie in der Hand hielt. Sie fing an ihre Lieder alleine auf der kleinen Bühne zu singen. Später wählte sie noch eine vermeintlich beliebige Person aus dem Publikum, die das ganze Konzert auf dem Handy filmen sollte. Diese Filme wurden während dem ganzen Konzert live an der Wand gezeigt. Die Projektion war ein fantastisches Gestaltungsmittel, das das ganze Konzert spannend machte.

Überraschungseffekt mit Bühnenwechsel

Zu Beginn stand sie alleine auf einer Bühne in der Mitte der Halle und sang einige sehr persönliche Songtexte. Wie zum Beispiel eines meiner persönlichen Lieblingsliedern Mushaboom. Mushaboom war der Ort in dem sie aufgewachsen ist.

I got a man to stick it out
And make a home from a rented house
And we’ll collect the moments one by one
I guess that’s how the future’s done

Die Stimmung war gemütlich und alle genossen die wundersame Musik. Beim Lied „I took all of my rings off“ fing sie an in der Halle herumzulaufen. Sie ging eine Treppe hoch und verschwand hinter einem grossen Vorhang. Vermutlich dachten sich alle: Wars das schon ? Doch dann fiel der Vorhang und sie stand dort voll eingerichtet mit ihrer ganzen Band. Die Stimmung schlug abrupt um. Die Band spielte das Lied in vollen Zügen und das Publikum wurde mitgerissen. Ich fand es beeindruckend was für ein Unterschied in der Stimmung dieser Ortswechsel ausmachte. Als Feist auf der Bühne war wirkte sie plötzlich viel unantastbarer, obwohl sie vorher so nah war.

The world’s a ring, the stars are rings
The moon’s a ring, the light got in
Lifted the whole Earth to singing
Lifted the whole Earth to singing

Lied: I took all of my rings off

Fazit

Ich fand die Erfahrung unglaublich und würde jedem empfehlen an ein Konzert von Feist zu gehen. Ich bewundere all die Mühe die Sie und ihr Team in dieses Konzert reingesteckt haben. Das Konzert hat mich endgültig davon überzeugt, dass Leslie Feist eine beeindruckenswerte Musikerin ist. Trotz des eher älteren Publikums machte es auch für uns jüngere viel Spass.

Konzertbericht von Marika Zimmermann